Eröffnung Felsenreitschule
35 Spieltage, 242 Veranstaltungen und 13 Spielstätten das sind die Eckdaten der
Salzburger Festspiele 2011. „Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche
Denken“ so lautet das Motto der diesjährigen
Festspiele. Der nicht ganz runde Satz weckt wohl eher Erinnerungen an die Pisa-Studie,
als seinen eigentlichen Schöpfer Luigi Nono. Nach dem peinlichen Ein- und Ausladungsgeplänkel
um Jean Zieglern wurde Joachim Gauck als letztlich auserkorener Festredner mit
Spannung erwartet.
Es war allerdings die Rede der verpassten Chancen. Da wurde zwar viel um das
Thema Freiheit herumgeredet. Auch bei den Politkerreden prägten Schlagwörter
wie „Bekenntnis zur Freiheit“, „Festigung von Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit“ und „Zynismus der Finanzmärkte“ die Reden.Aktuell wurde nur
kurz auf die tragischen Ereignisse in
Norwegen Bezug genommen.
Vergessen
war hingegen schon wieder die Atomkatastrophe in Japan. Es wär die perfekte
Chance gewesen, sowohl für Spitzenpolitiker als auch für Festredner, den
Begriff „Freiheit“ mit „Atomfreiheit“ aufzufrischen. Aber bei diesem Thema
wären vielleicht die Damen und Herren unserer Lieblingsnachbarn nicht so ganz „amused“
gewesen. Ganz zu schweigen von einem großen Sponsor der Salzburger Festspiele,
für den das Thema Atomenergie momentan wohl eher unbequem ist.