Der Flughafen hat eine neue Piste!
29.05.2019
„Bei schönem Wetter kann ́s jeder“ war das Motto des Pisten-Generalsanierungsteams rund um Flughafen-Projektleiter Florian Höll und ARGE STRABAG/PORR-Geschäftsführer Helmut Atzlinger.
„Über drei Jahre wurde sorgfältig geplant. Und die letzten 5 Wochen haben allen Projektbeteiligten unglaublich viel abverlangt. Da heißt es Danke sagen – in Großbuchstaben - für großartige Leistungen. In den letzten Tagen wurden wir mit Anfragen bestürmt, ob wir pünktlich wieder ans Netz gehen. Ja – der Flughafen ist wieder startklar, eine Punktlandung mit neuer Piste und voll Vorfreude auf den Sommer – mit heißen, interessanten und auch neuen Zielen direkt von Salzburg aus“, freut sich Flughafen-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer.
Am Abend des 28. Mai, pünktlich um 21:00 war es dann soweit! Die erste Maschine – ein Airbus der Lufthansa-Tochter Eurowings aus Stuttgart - landete auf der frisch generalsanierten schwarzen Asphaltpiste des Salzburger Flughafens – Grund genug zu feiern!
„Was ein toll eingespieltes und hochmotiviertes Team leisten kann, haben wir die letzten fünf Wochen gespürt und täglich beobachten können. Ganz ehrlich: Ich bin jetzt erst einmal sehr froh, dass es vorbei ist und ich in den nächsten Wochen – wie auch viele andere, die an der Baustelle beteiligt waren – auf Urlaub gehen kann. Aber rückblickend muss ich schon sagen, ich bin stolz auf das Projekt und die Menschen die daran beteiligt waren,“ so Flughafenprojektleiter Florian Höll anlässlich der Übergabe der generalsanierten Piste an die Geschäftsführung des Salzburger Flughafens.
Heute wurde es wieder etwas lauter am Salzburg Airport, doch war es nicht ein Flugzeug oder die Baustelle, die das verursachten, sondern die Neueröffnung der generalsanierten Piste wurde gefeiert und dies, sollte gesehen und auch gehört werden.
Das Rahmenprogramm für den Abend war bunt und abwechslungsreich. Prangerschützen, ein Wasserbogen für das erste Flugzeug, das auf der neuen Piste landete, die Pistensegnung durch den Erzbischof und ein Medien-Roundtable - die geladenen Gäste wurden bestens unterhalten.
„Es ist gut, dass unser Flughafen endlich wieder die Pforten öffnet und nach diesem Bau- Vorzeigeprojekt wieder voll durchstartet. Ich kann nur immer wieder betonen, dass man in solchen Zeiten erst merkt, wie wichtig der Flughafen für die ganze Region ist. Gratulation an das Airport- und das STRABAG/PORR-Team, die Piste glänzt, die Arbeit ist vollbracht und unser Flughafen kann wieder Gäste aus der ganzen Welt nach Salzburg bringen – das freut nicht nur die Eigentümer des Flughafens, sondern alle Menschen, die im Land Salzburg und in der EuRegio Salzburg Bayern leben,“ so Aufsichtsratsvorsitzender und Landeshauptmann Stellvertreter Christian Stöckl
Tja der Wettergott – er meinte es wirklich nicht gut mit dem Pisten-Projektteam! Aber um noch einmal auf das Credo der Baustelle - „Bei schönem Wetter kann ́s jeder“ -zurückzukommen: Helmut Atzlinger, Geschäftsführer der ARGE STRABG/PORR ist zurecht stolz darauf, dass eine ganz besondere Baustelle „in time“ fertig gestellt werden konnte: „Naja, das Wetter meinte es gar nicht gut mit uns, die eine oder andere schlaflose Nacht war da sicher dabei. Aber wir hatten nicht viel Zeit, um uns um diese Lästigkeiten zu kümmern. Wir mussten eine ganz besondere Straße fertigstellen und das haben wir geschafft – auch für uns ein einmaliges Projekt, das so schnell nicht wiederkommen wird. Mehr als 117.000 Tonnen Asphalt haben wir im Rekordtempo auf der alten Betonpiste in vier Schichten darübergelegt – das war für die gesamte Mannschaft eine gewaltige Herausforderung! Es war ein nahezu übermenschlicher Einsatz aller Beteiligten und vorbildliches Teamwork. Die Kolleginnen und Kollegen haben ‚ihre Baustelle‘ bestens gemeistert,“ so der Geschäftsführer der ARGE STRABG/PORR.
Es war ein sorgfältig geplantes und gut durchdachtes Projekt, welches der Bereichsleiter der Technik, Flughafendirektor-Stellvertreter Rudolf Lipold, mit seinen Kollegen bereits seit 2015 auf den Weg gebracht hat. Wenn solch ein Bauprojekt in der Umsetzungsphase möglichst störungsfrei laufen soll, heißt es die Jahre davor...Planen, Planen und nochmals Planen. Benchmarking bei anderen Flughäfen, die solche Projekte bereits realisiert haben, technischer Variantenvergleich, die Generalunternehmerausschreibung, genaueste Verkehrsweglösungen, Ausfallsszenarien, die begleitende Medienarbeit und Anrainerinformation, bis hin zur Eröffnungsfeier – all dies gehört genauestens aufeinander abgestimmt und vorgeplant.
Neben der Großbaustelle wurde die fünfwöchige „Pause“ für zahlreiche Instandhaltungsarbeiten am und um das Flughafenterminal genutzt. So wurden etwa die Lüftungs- und Kälteanlagen und die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen erneuert sowie diverse Brandschutzmaßnahmen durchgeführt. Auch in den einzelnen Shops fanden Umbauarbeiten statt. Daneben wurde die Oberflächen-Entwässerung am Parkplatz P1 erneuert und die Ringstraße im Bereich der O- Bushaltestellen neben dem Parkhaus saniert.
Außerdem wurde die Abstellfläche auf der Vorfeldseite beim Ölhof (Tanklager) erneuert und einzelne Betonfelder am Hauptvorfeld ausgetauscht. So konnte die flugbetriebsfreie Zeit optimal genutzt werden, um eine Reihe von Projekten umzusetzen.
Neben der Landung der Eurowings-Maschine, gab es anlässlich der Pisteneröffnung weitere Highlights. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion hatten die Medienvertreter bei der Eröffnungsfeier die Möglichkeit, nähere Einblicke zur Pistensanierung zu erhalten. Gesprächspartner waren LH-Stv. und Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens, Christian Stöckl, Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer, Helmut Atzlinger, Geschäftsführer der STRABAG/PORR sowie Michael Knitter (Eurowings), Geschäftsführer der Lufthansa CityLine GmbH. Im Anschluss erfolgte der Festakt zur offiziellen Pisteneröffnung mit einer Segnung durch Erzbischof Franz Lackner.
FACTS
- Jeden Tag von 06:00 Uhr und 22:00 Uhr Baustelle, in der Nacht nur Begleitarbeiten
- Verwendung der alten Betonschicht als Unterbau ersparte ca. 4000 LKW Fahrten mit Abbruchmaterial
- Beinahe 120.000 Tonnen Asphalt wurden für 4 Asphaltschichten (= ca. 70 Fußballfelder mit einer Asphaltschicht von 10 cm oder eine ca. 50 Kilometer lange Straße mit 10 Metern Breite und 10 cm Asphaltschicht) verbaut
- Bis zu 10 Asphaltfertiger und 30 Asphaltwalzen waren parallel im Einsatz
- Die „geplante“ maximale Tagesleistung beim Einbau des Asphalts von 8.000 Tonnen wurde mit einer Spitzenleistung von 10.098 Tonnen mehr als getoppt
- Über 100 LKWs waren für die Mischgutlieferungen im Dauereinsatz
- In den Spitzenzeiten fuhr alle 3 Minuten ein LKW auf die Baustelle
- Ca. 250 Bauarbeiter aus den verschiedensten Regionen Österreichs und Deutschlands
- 140 km Hochspannungskabel, 45 km Niederspannungskabel und 16 km Elektroverrohrung wurden verlegt
- 1.000 Unter- und Oberflurfeuer modernster LED Technologie wurden verbaut