Formula 1 Großer Preis von Bahrain 2016: Rosberg triumphiert

03.04.2016

Hamilton Bahrain 2016 © merecedesamgf1.com
Hamilton sieht Rosberg derzeit nur von hinten

Ereignisreicher Abend in Bahrain und wieder siegt Mercedes mit Nico Rosberg. "Wow, was für ein Wochenende! Ich bin sehr glücklich, wie es momentan läuft. Der Start war definitiv der Schlüssel zu meinem Sieg. Das war ein richtig großartiger Moment, da wir vor dem Rennen viel Arbeit in diesen Bereich gesteckt haben. Ehrlich gesagt, war es eine Erleichterung, als Führender in die erste Kurve zu gehen. Denn ich konnte im Rückspiegel sehen, dass es hinter mir sehr eng zuging. Danach konnte ich die Pace kontrollieren und den Sieg heimfahren. Bei der Strategie gingen wir auf Nummer sicher. Vielleicht war es nicht die schnellste Option, aber wir mussten das Risiko eines Safety Cars einbeziehen. Insgesamt war es ein beinahe perfektes Wochenende für mich. Nur im Qualifying hätte ich einen Tick besser sein können. Was für ein großartiger Saisonstart. Ein großes Dankeschön an die Jungs und Mädels in den Werken für dieses unglaubliche Auto! Jetzt freue ich mich auf China, wo ich meinen allerersten Grand Prix gewonnen habe. Ich reise also mit jeder Menge guter Erinnerungen dorthin." so der Deutsche nach dem Rennen.

Lewis Hamilton: "Ich hatte heute keinen guten Start, aber er war nicht so schlecht wie beim letzten Mal. Es waren komplett andere Zwischenfälle. Beide schmerzten, aber dieser wahrscheinlich umso mehr! In Melbourne hatte ich viel Wheelspin. Diesmal kam ich einfach nicht so gut weg, das lag an mir. Wenn man von der Pole startet und zurückfällt, entsteht schnell ein Domino-Effekt. Dann geschieht es leicht, dass man eine Berührung hat und leider ist genau das in der ersten Kurve passiert. Nichtsdestotrotz konnte ich mich wieder nach vorne kämpfen und zumindest ein paar Punkte mitnehmen. Es war erneut Schadensbegrenzung. Ich hätte leicht ausfallen können, deshalb bin ich froh, dass ich nicht mehr Punkte verloren habe. Mein Auto war so stark beschädigt, dass ich nicht mit Kimi mithalten konnte. Ich kämpfte hart und gab alles, was damit ging, aber es reichte nicht ganz, um ihn einzuholen. Somit musste ich gegen Ende einfach meine Reifen für den Fall eines Safety Cars schonen. Vielen Dank an alle Fans, die an diesem Wochenende hierhergekommen sind. Die Unterstützung für mich ist hier unglaublich. Ich wurde sehr herzlich empfangen und freue mich darauf, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Jetzt muss ich bis China auf den nächsten Kampf warten. Die Strecke liegt mir seit vielen Jahren, also hoffen wir, dass sich das Blatt dort für mich wenden wird."

Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef: "Herzlichen Glückwunsch an Nico. Er hat einen Lauf, fünf Siege in Folge und kein einziger Fehler am heutigen Tag. Er hatte einen sauberen Start, eine gute erste Kurve und fuhr dann das Rennen kontrolliert nach Hause. Er war schnell, als er es sein musste, und ging keine unnötigen Risiken ein. Das war ein weiterer verdienter Sieg für ihn. Lewis fand sich wie in Melbourne nach der ersten Kurve auf Platz sieben wieder. Auch diesmal zeigte er seinen berüchtigten Kampfgeist und kämpfte sich auf das Podium zurück. Er kam erneut schlecht weg. Wir haben im gesamten Feld gesehen, dass die neuen Regeln für mehr Abwechslung bei den Starts sorgen – genau das war das Ziel. Danach wurde er in der ersten Kurve bei einem relativ überoptimistischen Manöver von Bottas getroffen. Dabei wurde das Auto am Frontflügel und dem Unterboden schwer beschädigt. Das kostete ihn viel Performance. Ab diesem Zeitpunkt ging es um Schadensbegrenzung und darum, sich trotz eines beschädigten Fahrzeugs durch das Feld zu kämpfen. Das ist Lewis großartig gelungen. Aber zur Rennmitte war klar, dass er nicht die Pace hatte, um Räikkönen anzugreifen. Deshalb gingen wir auf Nummer sicher und brachten es ins Ziel. Das war erst das zweite von 21 Saisonrennen, man kann anhand der Ergebnisse also noch keine Trends ausmachen. Als Team sind wir aber zufrieden, so einen starken Start in das Jahr hingelegt zu haben. Wir nutzen die Chancen, die wir bekommen. Es ist jedoch auch klar, dass wir heute ein anderes Rennen erlebt hätten, wenn Sebastian nicht vor dem Start ausgefallen wäre. Das hält uns mit beiden Beinen auf dem Boden, damit wir für das nächste Rennen in China noch mehr pushen."

Paddy Lowe, Executive Director (Technical): "Das war ein ereignisreicher Start in das Rennen. Sebastian schied aus und dann gab es in der ersten Kurve den Zwischenfall mit Lewis. Das Auto war danach stark beschädigt, besonders am Unterboden, aber auch am Frontflügel. Entsprechend waren wir erleichtert, dass es dennoch genügend Performance bot, damit Lewis seine Aufholjagd starten konnte. Wir dachten darüber nach, den Frontflügel beim ersten Stopp zu wechseln, entschieden uns aber letztlich dagegen, da der Schaden daran nicht so groß war, dass er den Zeitverlust an der Box gerechtfertigt hätte. Nico zeigte derweil einen starken Start und hatte einen guten Vorsprung, weil Kimi ebenfalls in der ersten Kurve zurückfiel. Somit war es ein klares Rennen ohne Probleme für ihn. Nachdem Lewis sich wieder bis hinter Kimi zurückgearbeitet hatte, entschieden wir uns dazu, etwas anderes zu probieren, um ihn mit den Medium-Reifen auf einer Zwei-Stopp-Strategie nach vorne zu bringen. Das sah zunächst vielversprechend aus. Er machte Zeit auf Kimi gut, obwohl er nach dem ersten Stopp auf der langsameren Reifenmischung fuhr. Bald wurde jedoch ersichtlich, dass der Medium-Reifen genauso stark abbaute wie die weiche Mischung. Damit verlor diese Strategie relativ rasch an Wirkung. Aus diesem Grund wechselten wir auf eine Drei-Stopp-Strategie zurück. Ferrari zog natürlich nach und so mussten wir das auch bei Nico tun. Zu diesem Zeitpunkt waren alle drei Autos auf den gleichen Reifen unterwegs und wir mussten nur noch die Positionen bis zur Zielflagge halten. Es war großartig für Nico, erneut zu gewinnen und eine starke Schadensbegrenzung durch Lewis, der sich viele Punkte zurückgeholt hat. Allerdings war es schade, dass Lewis seine fantastische Pole Position ohne eigenes Verschulden nicht in einen Sieg umsetzen konnte."

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