Philipp Eng beim DTM-Klassiker auf dem Stadtkurs in Nürnberg
29.06.2022
Die DTM geht in die nächste Runde. Mit dabei auch der Salzburger Philipp Eng, der in der Saisonzwischenwertung derzeit nur auf Rang 12 liegt – während sein Team Schubert Motorsport die Teamwertung anführt.
Vom 1. bis 3. Juli gastiert die prestigeträchtige Rennserie zum alljährlichen Saisonhöhepunkt auf dem legendären Norisring. Schubert Motorsport ist zum ersten Mal in der über 20-jährigen Geschichte des Rennstalls beim traditionellen Stadtrennen in Nürnberg am Start. Dieser Premiere zum Trotz genießt das BMW M Motorsport Team aus Oschersleben am kommenden Wochenende eine Art Heimvorteil. Die Rennen in Bayern sind für die BMW-Werksfahrer Sheldon van der Linde und Philipp Eng ein weiterer guter Grund, den bisher erfolgreichen Lauf mit dem BMW M4 GT3 auf dem Norisring fortzusetzen.
Die Debütsaison von Schubert Motorsport in der DTM verlief an den ersten drei der insgesamt acht Rennwochenenden äußert erfolgreich. In Imola verteidigte die Truppe den ersten Platz in der Gesamtwertung mit zwei fehlerfreien Rennen, in denen Crew und Fahrer mit konstanten Leistungen überzeugten. Sheldon van der Linde erkämpfte in Italien trotz Erfolgsballast durch seinen Doppelsieg auf dem Lausitzring die Plätze acht und fünf. Der 23-jährige Südafrikaner behauptete damit den ersten Platz in der Fahrerwertung souverän.
Philipp Eng sorgte im Schwesterauto mit Platz sechs im zweiten Lauf für ein starkes Teamresultat, durch das Schubert Motorsport die Führung in der Teamwertung weiter ausbaute. Der 32-jährige Salzburger bewies einmal mehr seinen unbändigen Kampfgeist und konnte sich dabei auf die perfekte Arbeit seiner Mannschaft verlassen. Die Pitcrew des BMW M4 GT3 mit der Startnummer 25 lieferte in beiden Rennen den schnellsten Boxenstopp im Feld der 28 Teilnehmer ab.
Mit dem Rückenwind aus Imola geht es nun an den geschichtsträchtigen Norisring. Der Stadtkurs in Nürnberg steht seit jeher für außergewöhnliches Spektakel. Nachdem 1947 die ersten Rennen auf dem Gelände ausgetragen wurden, fand die Rennstrecke 1972 mit dem bis heute bestehenden Layout ihren festen Platz in der Stadt und im deutschen Motorsport. Die 2,3 Kilometer lange Variante besteht aus lediglich vier Kurven und hat mit einer permanenten Rennstrecke nichts gemein.
Rundenzeiten von nur 48 Sekunden sorgen für eine extrem hohe Leistungsdichte und einen noch härteren Kampf um jeden Millimeter Asphalt. Aufgrund des besonderen Charakters des Kurses wird das Qualifying erstmals gesplittet. Anhand der Platzierung in der Meisterschaft wird das Feld vor dem Wochenende in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A mit den ungeraden Platzierungen trägt sein Zeittraining am Samstag um 9:40 Uhr aus, bevor Gruppe B mit den geraden Positionen im Klassement ab 10:05 Uhr an der Reihe ist. Am Sonntag finden die 20-minütigen Qualifyings in umgekehrter Reihenfolge der Gruppen statt.
Heimspiel für die DTM-Champions Marco Wittmann und Maximilian Götz, Debüt für den Türken Ayhancan Güven im Ferrari, Rückkehr von „Mr. Norisring“ Bruno Spengler mit Hans-Joachim Stuck und Leopold Prinz von Bayern in der DTM Classic – die DTM Norisring powered by BMW M am Wochenende (1. bis 3. Juli) ist das Sommer-Highlight der Traditionsserie. Gleich im Premierenjahr 1984 startete die DTM auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs in Nürnberg, jetzt steht ein Jubiläum bevor: am Samstag das 49. und am Sonntag das 50. DTM-Rennen.
Die DTM mit ihrem Rekord-Starterfeld und den Rennwagen von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und erstmals Porsche, dazu die Talentschmiede DTM Trophy und die DTM Classic mit Tourenwagen früherer Jahre und der BMW M2 Cup, die TCR Europe Series und die Ferrari Club Deutschland Racing Series – sechs Rennserien, die von Freitag bis Sonntag mit insgesamt zwölf Rennen für ein wahres Motorsport-Festival im „fränkischen Monaco“ sorgen. Die Zuschauer können sich nicht nur auf viel Action auf der Rennstrecke freuen, sondern auch auf die einzigartige Atmosphäre im Fahrerlager und am Dutzendteich, auf Autogrammstunden, Pitwalk und ein attraktives Bühnen- und Event-Programm – und das bei herrlichem Sommerwetter mit bis zu 30 Grad.
Mit Spannung wird ein Novum am Norisring erwartet. Ausnahmsweise werden die beiden DTM-Qualifyings in zwei Gruppen ausgetragen. Damit gewährleistet die DTM-Organisation ITR, dass jeder Fahrer eine faire Chance auf eine möglichst freie Runde auf dem 2,3-km-Kurs hat, um seine persönliche Bestzeit und damit den bestmöglichen Startplatz zu erzielen.
Acht Monate nach dem Finale der DTM 2021 an gleicher Stelle lautet die Frage: Wer geht als „Halbzeit-Meister“ in die achtwöchige Sommerpause? Als Spitzenreiter startet der Südafrikaner Sheldon van der Linde (80 Punkte) im Schubert BMW ins vierte von insgesamt acht DTM-Rennwochenenden, gefolgt vom Italiener Mirko Bortolotti (68) im GRT Lamborghini, dem Schweizer Nico Müller (62) im Rosberg Audi, dem Tiroler Lucas Auer (60) im WINWARD Mercedes-AMG und dem dreimaligen DTM-Champion René Rast (GER/49) im ABT Audi, der in Imola seinen ersten Saisonsieg feierte.
Vor allem der amtierende Champion Maximilian Götz hofft vor heimischer Kulisse auf eine Trendwende. Das Mitglied des ausrichtenden Motorsport Club Nürnberg (MCN) hat im WINWARD Mercedes-AMG erst fünf Punkte einfahren können. . Für den 35-Jährigen aus dem nahen Ochsenfurt gäbe es kaum einen besseren Platz für die Kehrtwende als den Norisring. Der zweite Lokalmatador ist Marco Wittmann. Der zweimalige DTM-Champion hat sich perfekt in Form gebracht, eroberte zuletzt in Imola seine erste Podiumsplatzierung mit dem neuen BMW M4 von Walkenhorst Motorsport, womit er sich auf den neunten Punkterang vorschob. 2018 gelang dem Fürther der erste Heimsieg. „Ich habe immer noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke - so episch, so besonders, so emotional!“
Red Bull AlphaTauri AF Corse präsentiert zum Jubiläum am Norisring einen Rookie: Ayhancan Güven. Der 24-jährige Türke – die 33. Nation in der DTM-Geschichte – vertritt den Neuseeländer Nick Cassidy im Ferrari 488. Für Güven ist es ein einmaliges Gastspiel.
Für ein großes Wiedersehen am Norisring werden auch Bruno Spengler, Hans-Joachim Stuck und Leopold Prinz von Bayern sorgen. Der Kanadier Spengler hat sich auf der Traditionsstrecke mit der Rekordzahl von fünf DTM-Siegen den Beinamen „Mr. Norisring“ verdient, „Strietzel“ Stuck und „Poldi“, haben bereits seit den Siebzigern die Geschichte dieser Rennstrecke rund um die alte Steintribüne mitgeprägt. Beim zweiten Rennwochenende des DTM Classic Cup mit ehemaligen DTM-Boliden aus der Zeit von 1984 bis 2007 steuern Spengler und „Poldi“ einen BMW, Stuck einen Audi. Mit Kris Nissen (BMW), Marc Hessel (BMW) und Stefan Mücke (Opel) sind insgesamt sechs ehemalige DTM-Helden in der DTM Classic am Start.
Die beiden DTM-Rennen werden am Samstag und Sonntag um 13:30 Uhr gestartet, ProSieben überträgt jeweils ab 13:00 Uhr live. Qualifyings und Rennen aller Serien sind zudem über das Streaming-Portal DTM Grid (grid.dtm.com) zu sehen.