Gut Wildshut: Neues Ausflugsziel zur Entschleunigung und für Genießer

08.07.2015

Stiegl Gut Wildshut (c) Riebler
Wohlfühlen und genießen in Wildshut

Dort wo Salzburg, Oberösterreich und Bayern zusammentreffen wurde jetzt das „1. Biergut Österreichs“ eröffnet. In drei Jahren Bauzeit entstand nahe der Ortschaft St. Pantaleon im Innviertel ein ganz besonderer Ort des Ausgleichs, des Genusses, des Wissens und des Glücks. Das Stiegl-Gut Wildshut steht für nachhaltige Landwirtschaft, für Vielfalt und vor allem für Experimentierfreude und Überraschungsmomente. Stiegl geht hier ganz bewusst "back to the roots" und nimmt alle Schritte des Bierbrauens wieder in die eigenen Hände. "Vielfalt statt Einheitsbier" lautet das Motto der Privatbrauerei.

Das Gut Wildshut wurde im Jahr 1917 von der Stieglbrauerei angekauft. Seit 1994 wird es als Biobetrieb geführt. Seit 2006 experimentiert man in Wildshut mit der Rekultivierung alter Urgetreidesorten und Mischfruchtanbau. Außerdem werden auf dem Gut alte Rassen wie das Pinzgauer Rind, das Tiroler Bergschaf und das Mangalitza-Schwein gehalten. 2012 nahm die Stiegl-Eigentümerfamilie Kiener einen wichtigen Schritt des Bierbrauens – das Mälzen – wieder in die eigenen Hände und errichtete eine weltweit einzigartige Kombination aus Mälzerei und Rösterei. In den vergangenen drei Jahren wurden die 1. Vollholzbrauerei Österreichs und ein „bieriger Kråmerladen“ errichtet.

So werden in einer Bio-Landwirtschaft alte, vom Aussterben bedrohte Tierrassen gehalten und in Vergessenheit geratene Urgetreidesorten kultiviert, die Stiegl als einzige Brauerei Österreichs selbst vermälzt. Verarbeitet werden diese raren Braumalze in der ersten Vollholzbrauerei des Landes. Ein Schaugarten, Themenwege und ein "bieriger Kråmerladen", in dem neben den selbst gebrauten Wildshuter Bieren auch hofeigene Schmankerln serviert werden, runden das Angebot am 1. Biergut Östereichs ab und locken als neues Ausflugsziel zur Entschleunigung und für Genießer. Wer umweltfreundlich anreisen möchte, der kann das mit der Salzburger Lokalbahn tun, die in unmittelbarer Nähe des Gutes eine eigene Haltestelle geschaffen hat. Geöffnet ist das 1. Biergut Österreichs von Donnerstag (Brautag) bis Sonntag sowie an Feiertagen jeweils von 12 bis 22 Uhr.

„Vielfalt statt Einheitsbier“: Dinge anders machen als andere

Ich bin der Meinung, dass das Motto unserer Wirtschaft generell ‚besser statt billiger‘ lauten sollte. Ein Wertewandel ist im Gange, die Gesellschaft achtet wieder mehr auf Regionalität, Verantwortung und Tradition. Dem wollen wir bei Stiegl Rechnung tragen“, erklärt Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter Kiener. Der österreichische Privatbrauer gilt als „Qualitätsfanatiker“. Als er 1991 die Führung der Brauerei von seinem Onkel Heinrich Kiener übernahm, stellte sich bald heraus, dass er das Bierbrauen anders anging als der Großteil seiner Branchenkollegen, und dass er damit einen einzigartigen, erfolgreichen Weg einschlug. Während sich andere Brauereien zusammenschlossen, hielt Heinrich Dieter Kiener am „Privatbrauer-Sein“ fest und setzte alles daran, das beste Märzenbier traditionell mit 12 Grad Stammwürze zu brauen. Das ist nicht selbstverständlich. Denn laut den europäischen Bestimmungen darf Märzenbier auch mit weniger als 12 Grad Stammwürze eingebraut werden. Ein Großteil der Brauereien in Österreich hat diese deshalb gesenkt, was definitiv auf Kosten der Qualität geht. Stiegl nimmt für mehr Geschmack auch eine höhere Biersteuer und höhere Produktionskosten in Kauf. Besonderes Augenmerk widmete und widmet Kiener dem Rohstoffeinkauf. Gekauft wird nicht das günstigste Malz und der günstigste Hopfen, sondern das Beste aus Österreich zu fairen Preisen. Dafür schloss Kiener als einer der Ersten direkte, langfristige Abnahmeverträge mit den Mühlviertler Hopfenbauern und den Weinviertler Gerstenbauern. Und wie heißt es so schön „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“: Heinrich Dieter Kieners Urgroßonkel Franz Huemer war es nämlich, der als Getreidelieferant aus dem Hausruckviertel 1883 die marode Brauerei kaufte und so den Grundstein für den Aufstieg der Privatbrauerei der Österreicher legte. Dinge anders und besser zu machen als andere, das war und ist schon immer eine Herausforderung für die Eigentümer-Familie Kiener. Kein Wunder, dass sie jetzt noch einen Schritt weiter – oder besser ‚zurück‘ – geht. „Denn für uns beginnt Bierbrauen schon auf dem Feld. Die Voraussetzung für bestes Gerste und besten Hopfen sind schließlich gesunde, gute Böden. Und so probieren wir in unserer eigenen Bio-Landwirtschaft in Wildshut aus, wie es anders geht“, erklärt Kiener.

Stiegl-Gut Wildshut: Ort des Ausgleichs

Auf dem Stiegl-Gut Wildshut wurde bereits in den vergangenen Monaten viel experimentiert und ein Feuerwerk von Ideen umgesetzt. Das Ergebnis ist ein wunderbarer Ort des Ausgleichs, des Genusses, des Wissens und des Glücks. Ein echter Kraftplatz eben, wie ein Experte (Geomant) jetzt auch bestätigt hat. Ab sofort kann man das Biergut in Wildshut auch besuchen und diesen außergewöhnlichen Kraftplatz für sich entdecken. Wer möchte, der kann sogar mit der Lokalbahn anreisen. Die neu gestaltete Haltestelle mit dem Namen "Gut Wildshut" ist in unmittelbarer Nähe des 1. Bierguts.

Vom Feld ins Glas: Kreislaufwirtschaft zum Angreifen

Das Stiegl-Gut Wildshut zeigt, wie die Vision – den gesamten Bier-Kreislauf transparent und nachhaltig zu gestalten – erlebnisreich umgesetzt wird. Themenwege führen durch das ganze Gelände und auf diesen erfährt man nicht nur viel rund um das Thema Bier, sondern auch Interessantes zu Fauna und Flora. Der „Kreislauf-Pfad“ führt an die wichtigsten Stationen des Bierguts und zeichnet auch die Produktionsschritte vom Feld bis ins Glas nach. Außerdem führt dieser Pfad zum Reifekeller mit den Quevris (Amphoren), in denen ab Herbst 2015 das neueste Stiegl-Experiment – das „Urbier“ – heranreifen wird. Erst kürzlich wurden diese riesigen Tongefäße vergraben. Der geplante „Guts-Pfad“ ist ein Streifzug quer durch die Bio-Landwirtschaft, vorbei an Feldern und Obstbäumen und dem Hopfenfeld. In der Bio-Landwirtschaft ist es der Stiegl-Eigentümerfamilie Heinrich Dieter und Alessandra Kiener ein großes Anliegen, mit der Natur behutsam umzugehen und die Artenvielfalt durch die Kultivierung von fast ausgestorbenen Urgetreidesorten zu fördern.

Die Tradition des Bierbrauens lässt Stiegl in einer weltweit einzigartigen Kombination aus Mälzerei und Rösterei und in der 1. Vollholzbrauerei Österreichs wieder aufleben. Bei der Errichtung wurde die Holzbaumethode von Erwin Thoma angewendet, die ohne Leim und Metallverbindungen auskommt. "Die Vision lautet, Dinge wie Werthaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sicht- und erlebbar zu machen", erzählt Architektin Christine Sachs- Kapsreiter.

Wabisabi: Die Ästhetik des Unvollkommenen

Der Kreislaufgedanke wurde bereits in der Bauphase gelebt: Das Gebäudeensemble, das lange Zeit als Depot diente, wurde aufgewertet, umgebaut und "neu erfunden". Die Salzburger Architektin Christine Sachs-Kapsreiter, selbst aus einer Brauerfamilie stammend, zeichnet für Planung und Gestaltung verantwortlich. So fanden viele alte Materialien wieder Verwendung. Alte Trambalken aus dem Dachgestühl der Brauerei in Maxglan wurden zu Holzskulpturen geformt. Der Bildhauer Christian Koller setzte Kapsreiters Pläne um. Die Braukessel und Lagertanks wurden aus der Stiegl-Brauwelt in Salzburg nach Wildshut gebracht. Die Stühle im "Kråmerladen" stammen ebenso aus Brauwelt-Einrichtungen wie Tische und die Gartenmöbel. Regale wurden aus alten Stiegl-Holzbierkisten gebaut. Für den Boden kam altes, gelagertes Holz aus der Brauerei zum Einsatz. Der Steinboden besteht aus Ziegeln, die schon einmal ein Fußboden in der Stieglbrauerei waren. All diese Überlegungen lehnen sich an den japanischen Denkansatz "Wabisabi" an, der besagt, dass das Schöne, das Ästhetische im Unvollkommenen liege. Mit der Renovierung bzw. mit dem Bau des Stiegl-Gutes wurden überwiegend lokale Unternehmen aus Salzburg und Oberösterreich beauftragt. Energietechnisch wird das gesamte Gut mit Ökostrom von der Salzburg Öko, einer 100Prozent-Tochter der Salzburg AG, versorgt.

Lust an der Vielfalt

„Am Stiegl-Gut Wildshut leben wir den Kreislauf ‚Vom Feld ins Glas‘ voll und ganz. Hier tüfteln und forschen wir, wie wir die Böden fruchtbarer machen können. Und wir kultivieren hier längst in Vergessenheit geratene Urgetreidesorten, weil wir altes Wissen und die Artenvielfalt sichern wollen und so gleichzeitig unverwechselbare Zutaten für unsere Biere wachsen lassen. Vögeles Gold, Schwarze Nacktgerste, Alpine Pfauengerste, Bordeaux Weizen, Emmer, Einkorn oder Dinkel heißen nur ein paar dieser Urgetreidesorten, die sich in all unseren Wildshuter Bieren wieder finden und darin ihren besonderen Geschmack entfalten“, erklärt Wildshut-Gutsverwalter Franz Zehentner.

Mit der Kultivierung alter Sorten liegt Stiegl voll im Trend. Für die Brauerei-Eigentümer ist die Beschäftigung mit Urgetreide aber viel mehr als Freude an der Abwechslung: „Die Vielfalt an Kulturpflanzen ist auch Teil unseres kulturellen Erbes. Es gilt sie zu schützen wie ein altes Gebäude, ein Gemälde oder eine Tradition. Wir fühlen uns verpflichtet, diese grünen Schätze für die kommenden Generationen zu bewahren“, so Stiegl-Chef Heinrich Dieter Kiener.

Ursprünglich gab es in der Landwirtschaft tausende von Getreidesorten. In der heutigen Bierproduktion kommt mittlerweile nur mehr ein gutes Dutzend davon zum Einsatz – und genau hier will Stiegl einhaken: Vielfalt bei den Zutaten hat auch Qualität und Buntheit in den Produkten zur Folge. „Wir wollen den Rohstoffen besonderes Augenmerk schenken. Beim Bierbrauen ist es wie beim Kochen: Das Ausgangsprodukt muss einfach passen. Die Kochkunst ist dann nur das Tüpfelchen auf dem ‚i‘“, erklärt Braumeister Trinker.

Alle Schritte des Bierbrauens wieder in eigener Hand

In Wildshut geht Stiegl als erste und einzige Brauerei Österreichs einen entscheidenden Schritt weiter oder besser "zurück", denn das in der Bio-Landwirtschaft selbst angebaute Urgetreide kann hier nach eigenen Vorstellungen in einer weltweit einzigartigen Kombination aus Mälzerei und Rösterei veredelt und somit zu einem wahren „Bier-Gewürz“ verarbeitet werden. Schließlich ist Malz der Körper des Bieres. Der Malzanteil bestimmt die Stammwürze, den unverwechselbaren Geschmack und die Farbe. Dabei können in einer Mälzerei unter anderem Malze mit Karamellgeschmack oder kaffeeartigen Noten hergestellt werden. „Es ist spannend, beim Vermälzen mit den Geschmacksrichtungen zu spielen und sehr eigenständige Bierstile zu kreieren. In Wildshut haben wir uns eine einzigartige Experimentierküche geschaffen“, freut sich Stiegl-Kreativbraumeister Markus Trinker und ergänzt: „In einer Zeit, in der Biere immer ähnlicher schmecken, wollen wir hier unseren eigenen Weg gehen. Wo sich Biere durch einzigartigen Geschmack und stabile, herausragende Qualität differenzieren, steigt die Wertigkeit des Produktes. Wir begeben uns auf eine spannende Reise." Mit der neuen Mälzerei ist es Stiegl außerdem gelungen, alle Produktionsschritte in einer Hand zu vereinen. Der Produktionsprozess wird transparent und nachhaltig gestaltet.

Die Erfahrungen aus Wildshut kommen auch der Stieglbrauerei in Salzburg zu Gute. Stiegl verfügt über eine enorme Sortenvielfalt. Mit über 20 Bieren bietet die Privatbrauerei der Österreicher die größte Vielfalt in Österreich. Der Geschmack von Wildshut, die geballte Kraft der Urgetreidesorten, findet man gleich in drei ganzjährig erhältlichen Wildshuter Bieren wieder und zwar im „Wildshuter Sortenspiel“, in der „Wildshuter Gmahdn Wiesn“ und in der „Wildshuter Männerschokolade“. Einzigartig sind auch die Bio-Limonaden „Wildshuter Flüx“. Diese völlig naturbelassenen Bio-Limonaden vom Stiegl-Gut Wildshut mit fermentierter biologischer Milchsäure aus Malz in zwei Sorten – feinherbe Aronia und erfrischende Zitrone – versprechen natürlichen, kalorienarmen Genuss (Zitrone: 20 kcal/100 ml; Aronia: 25 kcal/100 ml). Zu haben sind die Wildshuter Spezialitäten am Gut selbst in der Stiegl-Brauwelt, im Braushop der Stiegl-Brauwelt, in den Stiegl-Getränkeshops (Salzburg und Wien) sowie online unter www.stiegl-shop.at. 

Anreise mit der Salzburger Lokalbahn

Wie Nachhaltigkeit gelebt wird, zeigt sich bereits bei der Anreise. Von der Salzburg AG und in Kooperation mit Stiegl wurde in unmittelbarer Nähe zum Biergut die neue Lokalbahn-Haltestelle „Gut Wildshut“ errichtet. „Die Salzburger Lokalbahn hat für die Salzburgerinnen und Salzburger eine lange Tradition und dies seit 1886“, sagt Leonhard Schitter, Vorstand der Salzburg AG. Nach nur knapp zwei Monaten Bauzeit, in denen die neue Haltestelle „Gut Wildshut“ mit einem 80 Meter langen, barrierefreien Bahnsteig errichtet wurde, fährt die Salzburger Lokalbahn im Stundentakt die neue Haltestelle an. „Neben unserer verantwortungsvollen Aufgabe für den öffentlichen Verkehr in Stadt und Land Salzburg, bieten wir mit den Nostalgiefahrten der Salzburger Lokalbahn auch ein attraktives touristisches Angebot“, erklärt Schitter und zeigt sich erfreut: „Gemeinsam mit Stiegl erweitern wir dieses Angebot jetzt um das Gut Wildshut und bieten zusätzlich zur stündlichen Verbindung mit unseren modernen Niederflurfahrzeugen Sonderfahrten an.“ Am 15. August und 12. September, jeweils ein Samstag, gibt es Sonderfahrten mit den nostalgischen Garnituren der Salzburger Lokalbahn zum Stiegl-Gut Wildshut. Im Kombipreis von 23 Euro (13 Euro für Kinder) sind die Zugfahrt mit der Nostalgiebahn, die Besichtigung des Guts sowie ein Getränk enthalten.

 

 

 

                    

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