Corona in Salzburg: Viele Neuinfektionen und niedrige Impfrate

03.11.2021

Covid 19 Impfungen (c) Land Salzburg Neumayr Leopold .
Salzburger Impf-Muffel

„Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen in Salzburg ist sehr besorgniserregend. Bisher haben sich rund 60 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, das ist eindeutig zu wenig, um nicht zusätzliche Maßnahmen ergreifen zu müssen. Salzburg muss daher bei einer aktuellen 7-Tage-Inzidenz von mehr als 600 scharfe Maßnahmen setzen, um das Gesundheitssystem auch weiter aufrechterhalten zu können. Die Rahmenbedingungen mit ausreichend Impfmöglichkeiten und PCR-Gurgeltests in den Stationen und zu Hause wurden bereits geschaffen“, fasst Landeshauptmann Wilfried Haslauer die notwendigen Verschärfungen zusammen. 

Trotz der Ankündigungen der Politik für mehr Schutz fehlen in den Augen diverser Experten vor allem an den Schulen schärfere Maßnahmen. Noch immer sitzen dort die Kids Schulter an Schulter ohne Maske-Testerei hin oder her – das Infektionsrisiko in den Schulen ist enorm.

Die neuen Maßnahmen für Salzburg im Überblick:

Gültig ab Montag, 8. November 2021

  • FFP2-Maskenpflicht wie bisher in Geschäften des täglichen Gebrauchs wie Supermärkte und Apotheken, im gesamten Handel, bei körpernahen Dienstleistern und in Kultureinrichtungen.

  • 2G (vollständig geimpft oder genesen) für die Nachtgastronomie und Veranstaltungen beziehungsweise Zusammenkünften mit mehr als 500 Personen. Beispiele: Stadien, Feste, Partys, Hochzeiten, Festivals, Theater, Kino, Konzertsäle und so weiter.

  • 2,5G (vollständig geimpft, genesen oder PCR-negativ) für Veranstaltungen beziehungsweise Zusammenkünfte mit 26 bis 500 Personen. Beispiele: Stadien, Feste, Partys, Hochzeiten, Festivals, Theater, Kino, Konzertsäle und so weiter.

  • 2,5G (vollständig geimpft, genesen oder PCR-negativ) in der Hotellerie, Gastronomie, Indoor-Freizeiteinrichtungen, Museen, körpernahe Dienstleister, Seniorenwohnhäuser und Spitäler (gilt nicht für Patienten).

  • 2,5G gilt ab 8. November in Salzburg auch am Arbeitsplatz

  • Kontrollen der Quarantäne und der verschärften Maßnahmen

Hoppe: „Situation im Spital prekär.“

Primaria Dr. Uta Hoppe, Leiterin des medizinischen Krisenstabs, unterstreicht die angespannte Situation in Salzburgs Spitälern. „Wie erwartet schlagen sich die vielen Neuinfektionen auch in den Krankenhäusern nieder. Die Zahl der Covid-Patienten auf der Normalstation hat sich innerhalb weniger Tage verdoppelt. Die Belegung der Intensivstationen war bisher relativ stabil, aber alleine heute im Laufe des Tages sind dort drei neue Covid-Patienten dazu gekommen, auf der Normalstation zwölf. Ich denke, dass sich die Situation noch weiter verschärft. Wir werden in den nächsten Tagen nicht dringende Operationen und Behandlungen von Nicht-Covid-Patienten verschieben müssen. Man muss hier gegensteuern“, erklärt Hoppe.

Appell zur Auffrischungsimpfung

Primaria Uta Hoppe appelliert auch an alle ab 18 Jahre, sich die Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten zu holen. Diese wurde heute vom Nationalen Impfgremium empfohlen, es gibt in Salzburg genügend Impfstoff und Kapazitäten dafür. 

2G für Nachtgastronomie und Veranstaltungen

In der Nachgastronomie und bei Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen wird der Eintritt also nur noch für vollständig geimpfte und genesene Personen erlaubt sein. Verschärft werden auch die Bestimmungen am Arbeitsplatz. Dort gilt 2,5G - also geimpft, genesen oder mittels PCR negativ getestet. „Ich bin ganz offen, es ist mit Sicherheit kein Vergnügen, solche Verschärfungen zu verordnen. Die aktuelle Situation und die Prognosen für unsere Krankenhäuser zwingen uns zu handeln. Die Maßnahmen wurden gemeinsam in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden ausgearbeitet und es gibt einen klaren Auftrag von mir, diese zu kontrollieren“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Genügend Impfstoff und Testmöglichkeiten

„In Salzburg haben wir alle Rahmenbedingungen für die verschärften Maßnahmen geschaffen. Es ist genügend Impfstoff für alle vorhanden, auch die Impfmöglichkeiten sind flächendeckend und zahlreich garantiert. Darüber hinaus gibt es im Bundesland ein flächendeckendes Angebot an PCR-Testmöglichkeiten in den Stationen des Roten Kreuzes und seit Kurzem auch für Zuhause“, betont Landeshauptmann Haslauer.

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