Salzburger Luft so gut wie seit 30 Jahren nicht mehr

08.01.2021

Luftmessstation Zederhaus (c) Land Salzburg Franz Neumayr
Luftmessstation Zederhaus

Das Corona-Virus hat das Jahr 2020 bestimmt, viele Dinge beeinflusst, die meisten davon negativ. Einen positiven Einfluss jedoch hatten die Maßnahmen gegen die Pandemie auf die Luftgüte: Die Luftqualität hat sich in Salzburg über viele Monate hinweg, so auch im Dezember, deutlich verbessert. Beim Stickstoffdioxid (NO2) wurden im letzten Monat des Jahres 2020 die niedrigsten Mittelwerte seit mehr als 30 Jahre gemessen.

„Das ist eindeutig eine Auswirkung der Beschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie“, erklärt Alexander Kranabetter, Leiter des Referats Immissionsschutz des Landes. Der Rückgang beim Stickstoffdioxid lag an den verkehrsnahen Messstellen gegenüber dem Dezember 2019 bei rund 25 Prozent.

Feinstaubwerte auf Vorjahrs-Niveau

Die Feinstaubwerte im Dezember hingegen lagen auf dem Niveau des Vorjahres. Neben dem Straßenverkehr beeinflusst der Hausbrand und vor allem die Meteorologie diese Werte. Die Tagesgrenze für Feinstaub wurde im Dezember an einem einzigen Tag in Tamsweg mit 51 Mikrogramm pro Kubikmeter knapp überschritten. „Im Lungau gab es um den 22. Dezember Dauerfrost, es wurde also mehr geheizt. Dazu kam eine Inversionswetterlage, und es gab kaum Wind. Dadurch konnte sich der Feinstaub in der bodennahen Luftschicht anreichern. In Tamsweg wurde der Grenzwert überschritten, an der Messstelle in Zederhaus lag er knapp darunter“, so Kranabetter über die Gründe und Details.

Starke Schwankungen bei Niederschlagsmengen

Meteorologisch gesehen – das Wetter hat einen wesentlichen Einfluss - gab es im vergangenen Monat häufig Süd- bis Südwest-Wetterlagen, was sich neutral auf die Luftgüte auswirkt. In den Südstaulagen der Alpen gab es bis 10. Dezember ergiebigen Niederschlag. Sonst überwog ruhiges Wetter in den Niederungen mit wenig Regen oder Schnee und relativ milder Luft. Die Temperaturen lagen in St. Michael im Lungau um 0,6 Grad Celsius und in Lofer um 2,6 Grad über den Mittelwerten des Vergleichszeitraums 1981 bis 2010. Die Niederschlagsmengen reichten von 41 Prozent des langjährigen Dezember-Mittels an der Messstelle Mattsee bis 328 Prozent in Bad Gastein. 13 bis 17 Tage mit Regen oder Schnee wurden aufgezeichnet. Die Sonnenstunden erreichten 66 Prozent bis 162 Prozent der Klimamittelwerte.

Bessere Luft zu Silvester wegen Raketenverbot

Bemerkbar hat sich auf die Luftqualität auch das weitgehende Verbot von Feuerwerken in der Silvester-Nacht. Die Maximalwerte lagen am 31. Dezember in der Stadt Salzburg unter 30 Mikrogramm pro Kubikmeter Feinstaub. Zum Vergleich: Zu Silvester 2018 betrug hier der Höchstwert 480 Mikrogramm. 

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