ÖSV triumphiert beim Heim-Weltcup in Bad Gastein

12.01.2022

FIS Snowboard Weltcup Bad Gastein (c) Gasteinertal Tourismus GmbH Lauterbach
FIS Snowboard Weltcup Bad Gastein

Die ÖSV-Raceboarder haben am Dienstag beim Parallelslalom in Bad Gastein für einen historischen Erfolg gesorgt! Der Steirer Arvid Auner führte vor Benjamin Karl, Alexander Payer und Lukas Mathies den ersten rot-weiß-roten Vierfachtriumph im Weltcup an.

Die Snowboard-Festspiele beim Heimrennen auf dem Buchebenhang komplettierte Daniela Ulbing mit dem Sieg bei den Damen. Julia Dujmovits als Vierte und Sabine Schöffmann als Achte bzw. Andreas Prommegger als Sechster und Fabian Obmann als Zehnter landeten ebenfalls in den Top Ten.                  

Arvid Auner "zitterte" sich nach einem durchwachsenen zweiten Qualifikationslauf gerade noch als 15. in das Finale der Top 16, in dem der 24-jährige Grazer dann aber so richtig auf Touren kam. Nach Erfolgen über den dreifachen russischen Weltmeister Dmitrii Loginov und den Kanadier Arnaud Gaudet setzte sich Auner im Halbfinale um neun Hundertstel gegen den Vorarlberger Lukas Mathies durch und machte seinen ersten Weltcupsieg mit einem Erfolg über Karl (+0,87 Sekunden) perfekt. Payer, der im Viertelfinale Prommegger bezwungen hatte, sicherte sich mit einem Sieg im kleinen Finale über Mathies Rang drei.                     

"Es ist ein Wahnsinnsgefühl, daheim auf dem Podium ganz oben zu stehen. Die Quali habe ich zum Glück trotz eines Schreckmoments überstanden, aber dann sind die Karten wieder neu gemischt worden. Zum ersten Mal ein großes Finale zu erreichen, war schon richtig geil – und dort auch noch dazu gegen Benjamin Karl zu fahren, das hat noch eins draufgesetzt", jubelte Arvid Auner, der auch die Führung in der PSL-Weltcupwertung übernahm: "Ich habe gar nicht daran gedacht, dass ich heute das gelbe Trikot holen könnte, umso mehr freue ich mich jetzt darüber", so Auner.

Benjamin Karl, der auf dem Weg ins große Finale Cody Winters (USA), Lee Sangho (KOR) und Payer in die Schranken wies, freute sich mit seinem "Best Buddy" im ÖSV-Team über dessen Sieg mit: "Das hat sich schon abgezeichnet. Wir waren vorige Woche hier trainieren, und er hat uns bei jedem Lauf ein- bis eineinhalb Sekunden abgenommen. Der Sieg ist mehr als verdient", betonte Karl, der sich einmal mehr als Materialtüftler erwies und nach der Qualifikation auf einen neuen Schuh umgestiegen war. "Die Schuheinstellung in der Quali hat mir nicht gepasst, deshalb habe ich aus dem Auto einen neuen Schuh geholt. Man bereut im Leben immer nur das, was man nicht macht. Deshalb bin ich dieses Risiko eingegangen, und es hat sich auch ausgezahlt", ergänzte Karl.                      

Der drittplatzierte Alexander Payer sprach die Abwesenheit der starken italienischen Mannschaft an, die aufgrund von Coronafällen innerhalb des Teams auf ein Antreten in Bad Gastein verzichten musste. "Dadurch hatten wir einen kleinen Vorteil, aber das tut der Freude keinen Abbruch, wie stark wir uns heute präsentiert haben." Die weiteren Platzierungen der ÖSV-Herren: 22. Aron Juritz, 30. Dominik Burgstaller (erster Weltcuppunkt für den Niederösterreicher). Matthäus Pink blieb nach Disqualifikation im ersten Qualifikationslauf ohne Wertung.        

Daniela Ulbing, die bereits mit der Bestzeit in der Qualifikation überzeugt hatte, entschied das ÖSV-Semifinalduell gegen Julia Dujmovits für sich, hielt im großen Finale auch die Deutsche Ramona Hofmeister in Schach und feierte ihren zweiten Gastein-Einzelsieg nach 2017. "Dass ich hier wieder ganz oben stehen darf, genieße ich sehr. Den Vierfachsieg der Jungs habe ich erst am Schluss so richtig mitgekriegt. Ich finde es voll cool, dass sie das heute so heruntergebracht haben und macht meinen Erfolg umso schöner", strahlte Ulbing, die nun als Gesamtweltcup-Führende zum PGS an diesem Freitag auf die Simonhöhe kommt. "Es ist definitiv ein weiterer Motivationsschub, mit dem orangen Leadertrikot zu fahren. Ich hoffe, dass ich den Schwung von hier auf die Simonhöhe mitnehmen kann", so Ulbing.                   

Julia Dujmovits musste im kleinen Finale der Russin Natalia Soboleva den Vortritt lassen. Schöffmann zog im Viertelfinale gegen Hofmeister um fünf Hundertstel knapp den Kürzeren. Pech hatte Claudia Riegler, die im ersten Qualifikationslauf im unteren Teil nach bis zu diesem Zeitpunkt starker Fahrt zu Sturz kam und als 42. klassiert wurde.          

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