Countdown: Noch 250 Tage bis zur Ski-WM 2025

30.05.2024

Mirjam Puchner (c) Maier
Heiß auf die Heim-WM: Mirjam Puchner

Es tut sich was im Glemmtal – die Alpine Ski WM der FIS steigt zwar erst im Februar des nächsten Jahres, doch die Vorbereitung auf das große Spektakel läuft längst auf Hochtouren. Zum zweiten Mal nach 1991 putzt sich die Region Saalbach-Hinterglemm für das Ski-Championat mächtig heraus. 250 Tage vor dem ersten Rennen gab der ÖSV jetzt Einblicke in die Vorbereitungen, sowohl in die organisatorischen als auch in die sportlichen.

Mega-Bauprojekte bringt die aktuelle WM nicht ins Glemmtal. Die hatte schon die WM 1991 gebracht: Für das damalige Mega-Ski-Event wurde die Kohlmaisgipfelbahn gebaut und sowohl Saalbach als auch Hinterglemm erhielten jeweils Tunnels, die den Durchgangsverkehr um die Dörfer herumführen. Davon profitieren die Glemmtaler noch heute. Dennoch wird an allen Ecken neu gebaut, saniert und behübscht. Diesesmal sind es eher die kleinen, smarten Verbesserungen. Allen voran die Verschönerung der Ortsmitte von Hinterglemm mittels „Zuwegung“ – das ist unter anderem eine Granitpflasterung der verkehrsberuhigten Bereiche, die bei der WM als Fanmeile genutzt werden. Und dann ist es der Geh- und Radweg entlang der Glemmtaler Ache, der so optimiert wird, dass er im Notfall als zweite Aufschließungsstraße für das ganz Tal genutzt werden kann. Und die Tennishalle in Hinterglemm wird modernisiert, damit sie während der WM als Media-Center und danach als Mehrzweckhalle genutzt werden kann.

Saalbach bleibt – anders als 1991 – bei dieser WM ohne Bewerbe, sportlich wird sich alles in Hinterglemm abspielen. Ein Berg für alle Bewerbe – nur getrennte Pisten für Damen und Herren-Bewerbe. Das bedeutet rund 250 Helfer pro Piste an den Renntagen. Insgesamt werden von 4. bis 16. Februar 2025 elf Bewerbe auf einem Berg ausgetragen, die erste Medaillenentscheidung gibt es bereits am Tag der Eröffnungsfeier mit dem Team-Parallelslalom. 

Der ÖSV will die erste alpine WM veranstalten, die an jedem Tag ausverkauft ist - inmitten einer ohnehin stark ausgelasteten Phase der Saison. „Täglich sollen 15.000 Fans ins Zielstadion kommen. Die Vorfreude ist nicht nur bei uns, sondern auch bei den Fans bereits spürbar“ verrät Florian Phleps, Projektleiter der Ski-WM 2025 in Saalbach. Rekordzuschauerzahlen wird es keine geben, denn dafür hat Hinterglemm nicht genug Platz.

Am 10. Juni geht eine limitierte Anzahl an Einzeltagestickets für die Ski-WM 2025 in Saalbach in den Verkauf. 18.000 Betten gibt es in Saalbach-Hinterglemm, im vergangenen Jahr war der Februar zu 95 Prozent ausgelastet. Schon jetzt heißt es bei vielen Beherbergungsbetrieben der Region für die WM-Zeit „ausverkauft“.

Anläßlich der Jahrestagung der Österreichischen Sportjournalisten (Sportsmediaaustria - SMA) gaben sich auch Vincent Kriechmayr, Mirjam Puchner, Stefan Brennsteiner und Emily Schöpf sowie die Cheftrainer in der WM Region ein Stelldichein. Moderiert von ÖSV-Pressesprecher Markus Aichner gewährten sie Einblick in die sportlichen Vorbereitungen.

So etwa ÖSV-Frauen-Cheftrainer Roland Assinger: „Für eine Kristallkugel muss man die gesamte Saison über performen, aber bei einer WM geht es um Tag X“, so Assinger und fügt hinzu: „Daher drehen wir an jeder Schraube um alles herauszuholen!“.

An diesem „Tag X“ will Mirjam Puchner ihre Bestleistung abliefern. „Ich bin bereit fürs Schinden“, zeigt sich die Pongauerin motiviert für die Heim-WM. Neu in der Top-Trainingsgruppe der ÖSV-Stars ist Emily Schöpf. Die 24-jährige Super-G-Staatsmeisterin holte sich über den Europacup einen Weltcup-Fixplatz in der Abfahrt und möchte bei der Heim-WM dabei sein.

Bei den Männern, liegen den Verantwortlichen unverändert die Speed-Disziplinen im Magen. „Wir wissen, dass wir dort ein Nachwuchsproblem haben“, sagt Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer. „Es kann nicht sein, dass wir als Ski-Nation Österreich nicht einmal vier Abfahrer bei der Junioren-WM am Start haben.“ Sein rot-weiß-rotes WM-Ziel? „Eine Goldene! Wir haben genug Athleten, die ums Podium mitfahren können.“ so Pfeifer.

Die ÖSV-Hoffnungen in den schnellen Disziplinen ruhen  vor allem auf Vincent Kriechmayr. „Der Druck, der von außen kommt, nehme ich nicht wahr - der Druck, den ich mir selbst auferlege, ist wesentlich größer“, sagt der 32-Jährige. Auch Lokalmatador Stefan Brennsteiner, hofft auf die WM-Teilnahme: „Dann kann ich zu Fuß zur Strecke spazieren.“

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