Legends Grand Prix 2025: Faszinierende Premiere

06.10.2025

F1 Bolide von Niki Lauda (c) maic
Der Hingucker: Laudas F1 Bolide

Es war wohl die spannendste Motorsportsaison seit langem, die der Salzburgring in diesem Jahr mit gleich zwei Premieren hingelegt hat: Vor wenigen Wochen noch die ultramodernen Boliden des ADAC GT Masters und jetzt an diesem Wochenende der Legends Grand Prix 2025.

Highlight: F1-Ferrari von Niki Lauda

Zu sehen gab es historischen Rennsport mit Boliden aus unterschiedlichsten Epochen. Der „Star“ der Veranstaltung war zweifelsfrei der F1 Ferrari 312 B3, den Niki Lauda in seiner ersten Saison bei den Roten aus Maranello über den Asphalt hetzte. Es war vor allem sein Testauto, um das sich interessante Anekdoten ranken. So wurde für jede Rennstrecke ein spezieller Heckflügel gebaut, um die maximale Performance für das jeweilige Streckenlayout herauszuholen. Weil es schnell und kostengünstig gehen musste, schickte man Lauda damit erst einmal mit einem Holz-Heckflügel auf die Teststrecke, ehe dann ein renntaugliches Teil in Maranello herausgezaubert wurde.

Das exklusive Teil stammt aus dem Besitz der Loh Collection, einem Automuseum aus dem mittelhessischen Dietzhölztal-Eersbach. Das Nationale Automuseum – The Loh Collection ist ein Automuseum in Dietzhölztal-Ewersbach. Die private Sammlung von Friedhelm Loh ist seit 2023 der Öffentlichkeit in einem historischen Industriegebäude zugänglich gemacht. Das Automuseum umfasst 150 Oldtimer, Rennwagen, Prototypen und berühmte Klassiker. 

Formel 1 Pilot jagt „Rote Sau” über den Ring

Etliche Rennfahrer-Legenden – allen voran Österreichs einstiger Formel 1 Piloten Karl Wendlinger – ließen sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen und drehten aktiv am Lenkrad. Der Tiroler jagte in einem Showlauf eine „Rote Sau” über den Ring. Dabei steht die Bezeichnung nicht für eine unschöne Tierbezeichnung, sondern es ist das Kosewort unter Motorsportenthusiasten für den legendären Mercedes 300 SEL 6.3. Daimler produzierte dieses Gefährt von 1967 bis 1972. Für den Rennsport war dieser Wagen nicht konzipiert: Das knapp zwei Tonnen wiegende Auto war zu schwer für den Rennsport. Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher bastelten mit ihrer damals noch jungen Tuningfirma AMG einen konkurrenzfähigen Rennboliden. Das aufgrund seiner leuchtend roten Farbe "Rote Sau" getaufte Auto holte 1971 bei den 24 Stunden von Spa den Klassensieg und belegte in der Gesamtwertung Platz 2.

Legends Grand Prix künftig fix am Salzburgring

Es war jedenfalls eine perfekte Premiere, die bei Motorsportfans Lust auf mehr macht. Dem wollen die Veranstalter auch gerecht werden, den das Event soll künftig fixer Bestandteil am Salzburgring werden. Es gab ein großes Spektakel für alle Sinne und für die ganze Familie. In Summe präsentierten die Veranstalter drei Motorsport-Erlebnistage vom Feinsten: Rund 130 Fahrzeuge, eingeteilt in sechs Klassen aus der Epoche 1920 bis 1990 gab es da zu sehen. Die meisten davon, sündhaft teure Unikate – so etwa GT-Fahrzeuge, Sportprototypen und Formel 1 Boliden.

Beeindruckend auch das Rahmenprogramm – herausragend dabei das Abacustheater. Die Künstertruppe aus Holland bewegt sich im wahrsten Sinne des Wortes zwischen bildender Kunst und Theater. Sie zeigt mobile visuelle Acts von außergewöhnlicher Qualität. Spektakuläre Kreationen und kunstvolle Maschinen aus anderen Welten, das ist ihre beeindruckende Kunst.

 

 

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