Champions League: FC Salzburg triumphiert gegen Benfica

21.09.2023

Gerhard Struber (c) UEFA ServusTV GEPApictures.jpg
Gerhard Struber

Sensationelle Leistung des Serienmeister: Mit einem 2:0-Sieg in Lissabon gegen Benfica gelingt den Roten Bullen ein perfekter Start in die neue Saison der Königsklasse. Salzburg führt nach dem 1:1 von Inter Mailand gegen San Sebastian jetzt sogar in Gruppe D. Den Bullen stehen jetzt weitere ganz intensive Tage bevor: 

Schon am Samstag steigt das Heimspiel in der Bullen Arena gegen Linz, am Dienstag die Cup-Partie gegen Austria Salzburg in Grödig und am 3. Oktober das Heimspiel gegen Real Socidad. 

Benfica – Salzburg 0:2 (0:1)
Lissabon, Estadio da Luz
Zuscchauer 60.900
SR Halil Umut Meler/TUR
Tore: 0:1 Simic (15./Handelfmeter), 0:2 Gloukh (51.) 

Der Trainer des österreichischen Serienmeisters hebt nach dem 2:0-Auftakterfolg beim portugiesischen Rekordchampion die perfekte Umsetzung des Matchplans hervor. Tormann Alexander Schlager zeigt sich gar sprachlos. Benfica-Coach Roger Schmidt beklagt trotz starker Leistung in Unterzahl den unglücklichen Spielverlauf.

Die wichtigsten Statements zum Spiel (Quelle Servus-TV):

Gerhard Struber: „Wir haben dem Gegner gezeigt, wie unangenehm es gegen uns ist.“

„Ich bin sehr stolz auf das Team, auf den Sieg und auf meine Leistung. Vor 15 Jahren ist mein Vater Champions-League-Sieger geworden. Es bedeutet mir so viel, jetzt auch in diesem Bewerb gewonnen zu haben.“ 

Roko Šimić über sein Elfmetertor zur Salzburger Führung: „Ich war nicht unter Druck. Aber es war ein ganz besonderes Gefühl. Ein Sieg ist ein Sieg“ 

Salzburg-Tormann Alexander Schlager staunt selbst über die Mannschaftsleistung: „Es war ein Abend, an dem alles ganz gut gepasst hat. Ich bin sehr happy, dass ich der Mannschaft helfen konnte. In so einem Spiel, in dem so viele Kleinigkeiten entscheiden, es wichtig ist, dass jeder hochkonzentriert und fokussiert ist. Wenn du so in ein Spiel hineinstartest, macht es schon einen gewissen Eindruck auf den Gegner. Wir haben uns aber schon in der Kabine vorgenommen, dass wir von der ersten bis zur letzten Sekunde mutig sind. Es ist brutal wichtig, dass du mit einem Erfolgserlebnis in die Gruppenphase startest. Es ist wunderschön, dass wir drei Punkte geholt haben. Aber wir wissen, das zählt gar nichts. Wir wissen, dass wir in jedem Spiel auf allerhöchstem Niveau performen müssen. Dann geht was. Aber wenn wir das nicht machen, kann es sehr schnell in die andere Richtung gehen. Deshalb am Boden bleiben und weitermachen.“ 

Alexander Schlager richtet den Blick schon nach vorne: „Wir sind überglücklich. Es war ein hartes Stück Arbeit gegen einen wirklich starken Gegner. Wir haben über 90 Minuten vieles wegverteidigen und konzentriert bleiben müssen.“

Salzburg-Kapitän Amar Dedić über den hohen Druck von Benfica: „Es ist für den Anfang sehr gut, auswärts gleich drei Punkte mitzunehmen. Aber es geht weiter. Wir haben noch fünf Spiele, die sind genauso wichtig.“ 

Amar Dedić versucht, den Auftaktsieg richtig einzuordnen: „Die Jungs haben es fantastisch hingekriegt. Wir haben so viele taktische Themen, die wir im Vorfeld besprochen haben, auf den Platz gebracht, dem Gegner in der ersten Phase ein Stück weit den Schneid abgekauft und ihm gezeigt, wie unangenehm es gegen uns ist. Da haben wir gute, synchrone Pressingmomente gehabt, in denen wir sie erwischt haben“.

Salzburg-Trainer Gerhard Struber strahlt über die Leistung seiner Mannschaft: „Man muss ehrlich sagen, dass es auch Phasen im Spiel gegeben hat, in denen nach dem Ausschluss möglicherweise das Thema ein bisschen mental verrutscht ist. Für die Jungs ist es schon ein spezieller Moment, wenn du in Lissabon in Überzahl und vorne bist und die Chance zu gewinnen plötzlich greifbar nahe ist. Die Jungs sind da ein bisschen ins Denken gekommen und wir haben Momente gehabt, in denen der Alex Schlager uns im Spiel gelassen hat. Ich habe auch nach der Situation ein gutes Gefühl gehabt, weil ich gemerkt habe, die Jungs sind on fire, der Matchplan sitzt und sie sind auch mutig, ihn umzusetzen.“ 

Gerhard Struber über seine Gedanken nach dem verschossenen ersten Elfmeter: „Es braucht noch ein Glas Rotwein. Wir werden uns es auch gemeinsam genehmigen und es emotional verarbeiten. Das geht gar nicht allein am Zimmer, da werde ich ja narrisch. Aber gleichzeitig wissen wir, das am Wochenende wieder Meisterschaft ist und wir uns regenerieren müssen. Wir sind in einem Prozess und wollen uns stetig verbessern. Solche Spiele helfen uns, uns Dinge aufzuzeigen, es in Überzahl souveräner nach Hause zu spielen.“ 

Gerhard Struber über den Wert, auf der großen Bühne Erfahrung zu sammeln: „Wir haben gezeigt, dass es auch nach den zwei Elfmetern und dre roten Karte möglich ist, dagegenzuhalten, zu dominieren und auch zu gewinnen. Wir haben danach genügend Chancen kreiert und das Spiel selbst mit zehn Mann kontrolliert.“

Benfica-Coach Roger Schmidt ist von der Reaktion seiner Truppe angetan: „Es lief so ziemlich alles gegen uns, trotzdem hat die Mannschaft aus meiner Sicht ein top Spiel gemacht. Und für Salzburg lief alles perfekt. Das ist manchmal so im Fußball, das muss man akzeptieren. Ich habe aber auch registriert, dass wir als Mannschaft sehr, sehr gute Mentalität gezeigt haben.“

Roger Schmidt beklagt den für die Portugiesen unglücklichen Spielverlaufe: „Mit zehn Mann ist es gerade gegen Red Bull Salzburg nicht einfach, weil sie, was die Physis und Konterstärke angeht, sehr gut sind. Ich glaube, dass wir es sehr gut gemacht haben.“

zurück